Weitgehend unbekannt in der Öffentlichkeit existiert in Köln eine Filmsammlung, die hohen Wert auf die Qualität der enthaltenen Filme legt und einen weiten Überblick über das internationale Filmschaffen bietet. Seit Mitte der Fünfziger Jahre engagierte sich der Kölner Leo Schönecker nicht nur in Arbeitskreisen und Diskussionsrunden zu filmthematischen Fragen, sondern er begann, selbst Filme zu sammeln, vorzuführen und zu verleihen. Seine Sammlung wurde bis zu seinem Tod im Jahr 2013 beständig fortgeführt und erweitert. Unter Filmkennern und Kuratoren war die Sammlung bekannt, gerne griff man auf die Bestände dort zurück. Insgesamt enthält das Archiv rund 1.200 Filmtitel. Nun ist es an der Zeit, diese Kostbarkeit öffentlich vorzuzeigen.
Die Filme liegen sämtlich in analoger Form vor, meistens im Format 16mm, etliche im Format 35mm. In den Kinos hat unterdessen seit einigen Jahren die Digitalisierung Einzug gehalten. Eine Vorführung von „richtigem“ Zelluloid hat inzwischen Ereignischarakter. Bei der Vorführung von Zelluloid gibt es Artefakte, die jede Kopie einzigartig machen. Es sind diese Gebrauchsspuren wie Schmutzpartikel, Kratzer, Bildstandsbewegungen etc. In jede Filmkopie ist somit auch die Geschichte ihrer Aufführungen mit eingeschrieben. Auch diesen Aspekt wollen wir vorstellen und die Vor- und Nachteile digitaler und analoger Vorführungen sichtbar machen.
Rom im Jahr 1944: Das faschistische Italien ist von der deutschen Wehrmacht besetzt, nachdem Italien das Achsenbündnis mit Deutschland aufgekündigt hat. Rom, eigentlich entmilitarisierte „offene Stadt“, steht unter dem Terror der SS. Doch bilden sich diverse Partisanengruppen, die gegen die Besetzung und auch den italienischen Faschismus Widerstand leisten. Der kommunistische Ingenieur Giorgio Manfredi, Don Pietro, ein katholischer Priester, der Drucker Francesco und seine schwangere Freundin Pina kämpfen im Untergrund. Als Giorgio und Don Pietro in Gefangenschaft geraten, gelingt es allerdings Gestapochef Major Bergmann auch mit schlimmster Folter nicht, seine Gegenspieler zum Verrat ihrer Organisation zu bewegen.
Unmittelbar nach Abzug der Deutschen begann Rossellini mit den Dreharbeiten, bei denen das vom Krieg geprägte Rom mit seinen Ruinen und Menschenschlangen vor den Lebensmittelläden die perfekte Kulisse bildete. Er verknüpfte dokumentarische Begebenheiten mit Fiktionalem zu einer Geschichte, die zu Recht als Klassiker des italienischen Neorealismus gilt.
Eine Veranstaltung von Edith Schönecker, Julia Schönecker-Roth und Joachim Steinigeweg
Vorbestellung und Information unter joachim.steinigeweg@email.de
www.filmarchiv-schoenecker.de
Von: Edith Schönecker, Julia Schönecker-Roth und Joachim Steinigeweg
| Eintritt: € 7,00
| ermäßigt: € 6,00
| Karten an der Kinokasse