Weitgehend unbekannt in der Öffentlichkeit existiert in Köln eine Filmsammlung, die hohen Wert auf die Qualität der enthaltenen Filme legt und einen weiten Überblick über das internationale Filmschaffen bietet. Seit Mitte der Fünfziger Jahre engagierte sich der Kölner Leo Schönecker nicht nur in Arbeitskreisen und Diskussionsrunden zu filmthematischen Fragen, sondern er begann, selbst Filme zu sammeln, vorzuführen und zu verleihen. Seine Sammlung wurde bis zu seinem Tod im Jahr 2013 beständig fortgeführt und erweitert. Unter Filmkennern und Kuratoren war die Sammlung bekannt, gerne griff man auf die Bestände dort zurück. Insgesamt enthält das Archiv rund 1.200 Filmtitel. Nun ist es an der Zeit, diese Kostbarkeit öffentlich vorzuzeigen.
Die Filme liegen sämtlich in analoger Form vor, meistens im Format 16mm, etliche im Format 35mm. In den Kinos hat unterdessen seit einigen Jahren die Digitalisierung Einzug gehalten. Eine Vorführung von „richtigem“ Zelluloid hat inzwischen Ereignischarakter. Bei der Vorführung von Zelluloid gibt es Artefakte, die jede Kopie einzigartig machen. Es sind diese Gebrauchsspuren wie Schmutzpartikel, Kratzer, Bildstandsbewegungen etc. In jede Filmkopie ist somit auch die Geschichte ihrer Aufführungen mit eingeschrieben. Auch diesen Aspekt wollen wir vorstellen und die Vor- und Nachteile digitaler und analoger Vorführungen sichtbar machen.
Der junge, sittsame Arzt Dr. Jekyll ist ein angesehener Wissenschaftler und Wohltäter,
der in seiner Klinik Bedürftige kostenlos behandelt. Für die Verlobte Millicent bleibt da
wenig Zeit, so dass sein Schwiegervater in spe ihn in einem Nachtclub mit verführerischer
Unterhaltung aus der Reserve locken und auf die Probe stellen will. Um möglichen
Versuchungen zu widerstehen, kommt Jekyll auf die Idee, das Gute und das Böse in der
menschlichen Seele voneinander zu trennen. Im Labor entwickelt er ein Serum, mit dem
er sich in den skrupellosen Mr. Hyde verwandelt und in dessen Gestalt sein Unwesen treibt.
Jekyll zieht sich mehr und mehr aus dem öffentlichen Leben zurück, denn er kann die
Wirkung des Tranks kaum noch kontrollieren und die Verwandlungen rückgängig machen.
Oder findet Jekyll gar Gefallen an der Grausamkeit seines Alter Ego? Hervorragend
dargestellt wird die Doppelrolle durch den berühmten Bühnenschauspieler John Barrymore.
Mit dem pantomimischen Spiel seiner Gestik und Mimik vollführt er die Verwandlung
vom makellosen Gentleman Jekyll in den monströsen Mr. Hyde beim ersten Mal in einer
einzigen Einstellung, ohne Make-up und Spezialeffekte.
Die Vorführung wird vom Stummfilmpianisten Wilfried Kaets begleitet.
Eine Veranstaltung von Edith Schönecker, Julia Schönecker Roth und Joachim Steinigeweg
Eintritt: 7,00 € / 6,00 € erm., Karten an der Kinokasse
Vorbestellung: joachim.steinigeweg@email.de